Die Turmjagd – Teil 40 – und 30 000 km hinter mir
Am Donnerstag bin ich mit dem Auto abends nach Harz gefahren. Dort wollte ich für einige Tage auf Campingplatz „Am Bärenbache“ bleiben. So konnte ich eine gute Runde mit dem Fahrrad am Freitag machen. Das Wetter sollte sonnig und warm sein. Perfekt für das Tour – Die Turmjagd – Teil 40 – und 30 000 km hinter mir.
Als Ziele habe ich 5 Aussichtstürme eingeplant – Hexenbesen, Carlsturm, Poppenbergturm, Aussichtsturm Burg Hohnstein und Aussichtsturm Rüdigsdorfer Schweiz.
Der Anfang
Gegen sechs Uhr morgens bin ich aufgestanden. Draußen war es frisch – etwa fünf Grad. Nach einem schnellen Frühstück bereitete ich mein Fahrrad vor. Ich hoffte, dass meine Ausrüstung durchhält, denn allzu warme Kleidung hatte ich nicht dabei. Die Tour sollte rund 70 Kilometer lang sein, mit etwa 1.200 Höhenmetern. Gerade morgens und abends ist es in dieser Jahreszeit noch kühl, also zog ich alles an, was ich hatte. Mein erstes Ziel des Tages: der Hexenbesen.
Hexenbesen
Die Strecke bis zum Turm beträgt rund sieben Kilometer. Schon zu Beginn musste ich kräftig in die Pedale treten, denn die Straße zum Campingplatz ist recht steil. Danach wurde es angenehmer – Asphalt unter den Reifen, frische Waldluft. Über einen schmalen Weg erreichte ich die Stempelstelle am Drei-Länder-Stein. Kurz darauf führte der Weg wieder auf eine Asphaltstraße, die direkt zum Hexenbesen-Turm hinaufging.
Oben angekommen, legte ich eine verdiente Pause ein und fotografierte den imposanten, metallenen Turm. Leider war er noch nicht fertiggestellt, sodass man ihn nicht besteigen konnte. Schade, denn der Ausblick von oben muss fantastisch sein. Offenbar wird der Zugang später einmal kostenpflichtig sein – vielleicht steige ich beim nächsten Mal hinauf, wenn der Eintrittspreis passt.
Zum Carlsturm
Die nächsten sieben Kilometer führten über wunderschöne, ruhige Waldwege. Ein entspannter Abschnitt, der richtig Freude machte. Am Stierbergsteich legte ich eine kurze Rast ein und holte mir einen weiteren Stempel für mein Wanderbuch. Ab dort wurde es etwas anspruchsvoller. Das Carlshaus war geschlossen, also fuhr ich gleich weiter zum Carlsturm.
Die letzte Steigung hatte es in sich, doch oben angekommen wartete eine herrliche Aussicht. Neben dem Turm konnte ich wieder stempeln und mich auf einer Bank erholen. Es gibt dort sogar eine kleine Schutzhütte – perfekt bei schlechtem Wetter.
Der Turm selbst ist beeindruckend hoch. Langsam stieg ich nach oben, doch meine Höhenangst meldete sich bald. Trotzdem schaffte ich es bis zur Plattform. Der Ausblick war spektakulär – klare Sicht in alle Richtungen. Ich sprach noch mit ein paar anderen Wanderern, bevor ich weiterfuhr.
Poppenbergturm
Es folgte eine lange, herrliche Abfahrt. Der erste Abschnitt führte über Waldwege, wo man besser vorsichtig fährt – zu schnell, und man landet leicht im Graben. Danach ging es auf Asphalt hinunter bis zum Bahnhof Eisfelder Talmühle. Von dort führte der Weg entlang der Bahnlinie bis zum Parkplatz am Bahnhof Netzkater – eine richtig schöne Passage.
Dann kam wieder ein Anstieg zum Poppenbergturm. Anfangs moderat, doch kurz vor dem Ziel wurde es steil, und ich musste kurz schieben.
Oben herrschte reger Betrieb – viele genossen das schöne Wetter. Zwei Studentinnen der Universität Göttingen führten dort eine Umfrage zu abgestorbenen Bäumen durch, und ich beteiligte mich gern. Dann wagte ich mich auf den Turm.
Meine Höhenangst machte sich sofort bemerkbar, und die wackelnde Metallkonstruktion half nicht gerade. Gemeinsam mit anderen Besuchern nahmen wir es mit Humor. Der Blick von oben entschädigte für alles – wunderschön! Der Abstieg war allerdings ebenso nervenaufreibend. Was für ein Adrenalinkick!
Nach Burg Hohnstein – hardcore
Diese Etappe empfehle ich nur denen, die wirklich Herausforderung suchen. Der Abstieg begann harmlos, doch bald wurde der Pfad schmal, steinig und wurzelig. Gefallene Äste, enge Passagen, eine gebrochene Brücke – alles dabei. Ich watete durchs kalte Wasser, das Rad auf der Schulter.
Dann ein kleines Moor, das ich mühsam umging. Der Weg blieb schmal und verwachsen, teils musste ich mich regelrecht durch das Gebüsch kämpfen. Schließlich erreichte ich einen Waldweg, überquerte ihn und fuhr kurz über eine Wiese weiter. Der nächste Anstieg verlangte nochmal alles – teilweise musste ich schieben.
Endlich tauchte der Parkplatz vor der Burg auf. Noch ein letzter Schub, und ich stand oben. Die Ruinen von Burg Hohnstein sind beeindruckend, eine Eintrittskarte braucht man nicht. Auch hier gibt es eine Stempelstelle. Besonders schön: der kleine Aussichtsturm. Teilweise restauriert, bietet er einen wunderbaren Blick – und markiert den höchsten Punkt der Tour.
Aussichtsturm Rüdigsdorfer Schweiz
Nun ging es wieder bergab – aber mit Vorsicht, denn viele Spaziergänger waren unterwegs. Bis zum Parkplatz der Burgruine führte der Weg steil nach unten, dann hinein in die Stadt. Spontan machte ich Halt bei der Harzer Holz-Dampflok, einer weiteren Stempelstelle. Leider war die Lok etwas enttäuschend – eher wie ein überdimensionales Spielzeug.
Kurz darauf zeigte mein Tacho eine beeindruckende Zahl: 30.000 Kilometer! So viele Kilometer habe ich inzwischen mit meinem Rad zurückgelegt. Ein Moment des Stolzes. Der weitere Weg zum Aussichtsturm war anstrengend, teils über grasbewachsene Pfade, doch oben wartete eine tolle Belohnung.
Der Turm – eine massive, moderne Metallkonstruktion – bot eine breite Plattform mit fantastischem Rundblick. Hier konnte ich mich auf einer Bank ausruhen, die Aussicht genießen und ein paar letzte Fotos machen. Dann hieß es weiterfahren: noch etwa 25 Kilometer bis zum Campingplatz – und es würde bald dunkel werden.
Das Ende
Die Route führte über Ellrich zurück. Bis dorthin war die Strecke angenehm. Doch mit der Dunkelheit kamen auch die steilen Anstiege. Ab Zorge wurde es wirklich anstrengend. Die letzten zwei Kilometer waren ein echter Kampf – erster Gang, Schweiß, und das Gefühl, als würde der Berg nie enden.
Doch schließlich kam der Moment, an dem es wieder bergab ging. Erleichterung pur! Gegen acht Uhr abends erreichte ich den Campingplatz – müde, aber glücklich.
Ein Tag voller Natur, Bewegung und Eindrücke – und das wunderbare Gefühl, etwas Großes geschafft zu haben.
Genaue Beschreibung der Route auf Komoot.
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