Die Turmjagd – Teil 38 – Regen und Wind
Wenn ich heute an diese Tour zurückdenke, spüre ich noch immer den Wind in den Speichen, den feuchten Asphalt unter den Reifen – und dieses Gefühl, das einen begleitet, wenn man eine Herausforderung mit jedem Tritt ein Stück mehr annimmt. Die Turmjagd – Teil 38 – Regen und Wind war genau das: eine wilde Mischung aus Wetter, Ausdauer und Turmleidenschaft.
Start war am Campingplatz Laascher See – gegen 9 Uhr morgens, als die Wolken noch zaghaft über den Himmel zogen. Was ich nicht wusste: Sie würden mich den ganzen Tag begleiten. Und die Nacht gleich mit.
Aussichtsturm Hoher Mechtin – der erste Blick
Nach einem ruhigen Warmrollen durch Wälder und Felder war der erste Halt der Aussichtsturm Hoher Mechtin. Einer der höchsten Punkte der Altmark – mit entsprechend weitem Blick über die umliegende Landschaft. Der Wind blies mir hier zum ersten Mal kräftig ins Gesicht, doch der Aufstieg lohnte sich. Ein klassischer Auftakt für eine Tour voller Kontraste. Neben dem Turm findet man eine kleine Schutzhütte und 2 Gartenbänken mit einem Tisch. Die Strecke kurz vor dem Aussichtsturm ist anstrengend und an manche Stellen muss man das Fahrrad schieben.
Aussichtsturm Bergen/Dumme – versteckt, aber schön
Einige Kilometer weiter wartete der Aussichtsturm Bergen/Dumme. Nicht spektakulär hoch, aber charmant eingebettet zwischen Bäumen. Hier war der erste Regenschauer fällig – kurz, aber heftig. Ich rettete mich unter das Dach des Turms, kaute Müsliriegel und hörte dem Trommeln der Tropfen auf dem Holz zu. Der Ort ist ruhig und es gibt einige Tische und Gartenbänken, wenn man eine Pause machen möchte.
Bismarckturm Salzwedel – steinerne Geschichte
Der Weg nach Salzwedel war lang, teils auf nassem Kopfsteinpflaster, aber als ich den Bismarckturm erreichte, war das vergessen. Der Turm selbst – massiv, geschichtsträchtig – steht wie ein Denkmal vergangener Zeiten. Leider geschlossen, aber schon der Anblick von außen hatte etwas Ehrfurchtgebietendes. Der Regen hatte inzwischen nachgelassen, der Himmel blieb aber launisch.
Aussichtsturm Fauler See – ein Ort zum Durchatmen
Weiter ging’s durch weite Landschaften und kleine Dörfer zum Faulen See. Der Turm dort war einfach, fast unscheinbar. Leider gibt es keinen See mehr und der Aussichtturm ist gesperrt, weil er ziemlich kaputt ist. Dort habe ich mich mit einem Mann kurz unterhaltet und er meinte, dass es keine Renovierung bekannt gemacht wurde. Eine kurze Pause, tief durchatmen – und dann weiter. Der Regen kam wieder, dieses Mal stärker.
Aussichtsturm Zießau – der Wind nimmt zu
Der Weg nach Zießau war einer der windigsten Abschnitte der ganzen Tour. Auf freiem Feld drückte der Gegenwind mit aller Macht. Der Aussichtsturm Zießau war eher niedrig, aber ein schöner Ort, um kurz innezuhalten. Der Blick von oben ist meiner Meinung nach nichts besonderes. Den See kann mann überhaupt nicht sehen, obwohl er circa 100 Meter vom Turm entfenrt ist. Die Architektur mag ich aber. Es war schon dunkel – circa 22 Uhr und es kam der letzte Schub.
Zwischen Ziemendorf und Bömenzien – das Abenteuer beginnt
Wie in manchen Horror Filme, habe ich mich auf einen kurzeren Weg durch die Felder entschieden, obwohl es schon dunkel war. Ich wollte auf keinen Sandweg fahren, weil ich heute es schon gemacht habe und ich mag es nicht.
Dann kam das Stück, das diese Tour unvergesslich gemacht hat: Der Weg zwischen Ziemendorf und dem Alten Grenzturm Bömenzien war… sagen wir mal: kreativ. Betonplatten, durchsetzt mit riesigen Löchern, Pfützen und kantigen Kanten. Fahren war teils unmöglich. Ich schob. Ich fluchte. Und ich lachte auch, irgendwann – weil es so absurd war. Der Regen setzte nochmal ein, und die Szenerie wirkte fast surreal. Die Ruhe war aber echt.
Alter Grenzturm Bömenzien – Wind, Regen, Gänsehaut
Als ich den Alten Grenzturm Bömenzien endlich erreichte, war es schon spät. Der Turm, einst Teil der DDR-Grenzanlagen, steht heute still in der Landschaft. Darauf kann man nicht, weil er geschlossen ist. Ich habe mein Radlicht benutzt, um den Turm zu beleuchten, sodass ich einige Bilder aufnehme. Daneben gab es einen Tisch und Gartenbänken, aber ich wollte keine Pause mehr machen.
Gegen 12 Uhr nachts habe ich den Campingplatz erreicht und ich konnte mich entspannen.
Diese Tour war nichts für Sonnenfahrer. Regen, Wind, schlechte Wege – das war da. Aber genau das hat sie so besonders gemacht. Die Turmjagd – Teil 38 – Regen und Wind war ehrlich, fordernd, echt. Und jeder einzelne Turm hat sich verdient angefühlt.
Manchmal sind es nicht die perfekten Bedingungen, die eine Tour unvergesslich machen – sondern die Momente, in denen man trotz allem weitermacht. Genau das war dieser Tag.
Genaue Beschreibung der Route auf Komoot.
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